Adel der Tatenlosigkeit

"Man konnte gemeine Leute, deren Adelsbrief ihre Taten waren, von den lauteren Kreisen der Aristikratie nicht sicherer fernhalten, als indem man überhaupt es keinem gestattete, Taten zu verrichten."

Theodor Mommsen

Es gibt keine Demokratie

In der Demokratie ist das Volk der Souverän und gleichzeitig der Untertan. Ein Souverän kann aber nicht zugleich sein eigener Untertan sein. Daher gibt es keine Demokratie.

News

Es brennt
Und alles rast und rennt
Und plärrt
Und da:
Kawumm!
Ne Bomben-News schlägt ein
Jäh blitzt die Info auf
Es brennt
Und alles rast und rennt
und plärrt
Und kaum verraucht:
Die nächste News
Kawumm!
Und Info-Blitz
Es brennt
Es rast und rennt und plärrt
Kawumm!

Heiliger Krieg?

Der Krieg gegen den Terror kommt als Heiliger Krieg daher. Er findet auf zwei Ebenen statt: auf militärischer und auf mythischer Ebene. Die Tötung des Ungeheuers Osama ereignete sich auf der mythischen Ebene. Deshalb gibt es keine Aufnahmen, keine Fotos, keine Filme, die die Bezwingung des Drachens zeigten. Mythisches Geschehen ist weder zu fotografieren noch zu filmen.

Wir sehen nur das Foto des Obersten Feldherrn des Krieges gegen den Terror, wie er mit seinen engen Mitarbeitern wie gebannt in eine Leere starrt, in der das mythische Geschehen der Drachentötung sich ereignet.

Ein falscher Mythos, denn es gibt keine Verbindung mit dem Heiligen (trotz des Rosenkranzes, den der Vizepräsident in seiner Hand hielt. Alles führt ins Leere, ins Nichts. Statt heiligen Schauers überfällt uns nur leere Sensation, die unsere Emotionen hochpeitschen und in den Wahnsinn hetzen mögen. Die Heiligkeit ist nachgefratzt.

Mythos

Die Leiche Osamas wurde also im Meer versenkt.

Damit wurde eine Überprüfung der Erzählung der Tötung Osamas unmöglich gemacht. Die Tötung Osamas durch Obama ist somit kein Fakt, sondern ein Glaubensinhalt. Sogar der Präsident Obama soll ja, als er im inneren Kreis die Direktübertragung der "Operation Geronimo" beiwohnte, die entscheidenden Minuten des Kampfes, die Begegnung der Soldaten mit Osama und seine Tötung, nicht gesehen haben, da eben in diesen Momenten die Verbindung abgebrochen sein soll. Als die Live-Verbindung wieder hergestellt war, konnte er nur noch die Leiche sehen, und die soll ja durch Kopfschuss zur Unkenntlichkeit entstellt gewesen sein.

Auch die Erzählung, daß Osama die Türme des Großen Apfels mit Flugzeugen zerstörte, ist damit endgültig zum reinen Glaubensinhalt geworden. Osama hat ja nicht die Möglichkeit gehabt, sich zu verteidigen. Der alte Rechtsgrundsatz "et altera pars audiatur" wurde außer Kraft gesetzt. Die Welt soll nicht wissen, wer die Türme des Großen Apfels pulverisierte und damit eine neue Ära einleitete, die Welt soll glauben. Die Geschehnisse um den 11. September sind keine Sache des Wissens, sondern eine Sache des Glaubens.

Osama ist nun eine mythische Gestalt. Wie alle mythischen Gestalten wohnte er im Ungefähr, in einem Zwischenreich. Er entzieht sich empirischer Überprüfung. Er lebte weltentzogen in unbekannten afghanischen Höhlenlabyrinthen oder in von der Außenwelt hermetisch abgeriegelten pakistanischen Villen ohne Telefon- und Fernsehanbindung, aus denen er von Zeit zu Zeit geisterhafte raunende Videos in die Welt sandte. Bei seiner Tötung wurde er zur Unkenntlichkeit entstellt und in die mythischen Tiefen des Ozeans versenkt, dorthin, wo seinesgleichen harrt, die Alten aus den Mythen Lovecrafts.

Sein zerschossenes Gesicht soll so grausam sein, daß man es der Welt nicht zeigen kann, sie würde sonst aus den Fugen geraten.

Theater

Die Welt ist ein Theater.

Früher war das Theater-Erlebnis ein Ausnahme-Erlebnis. Einfache Menschen hatten ein paar Mal im Jahr das Vergnügen, einer Theaterveranstaltung beizuwohnen; wenn Jahrmarkt war oder wenn ein Wanderzirkus das Dorf besuchte. Man wußte: Was im Theater geschieht, ist nicht das wirkliche Leben, sondern Fantasie, Traum, Unterhaltung...

Heute ist das Theater-Erlebnis der Normalfall. Wir sind tagtäglich dem Theater ausgesetzt, ob wir wollen oder nicht. Daher halten wir das Theater für die Wirklichkeit. Das Nicht-Theater-Erlebnis, das Wirklichkeits-Erlebnis, ist heute die Ausnahme.

Hokus Pokus Verschwindibus

"Obama got Osama."

Was tut ein Mörder, der seinen Mord vertuschen will?

Er läßt die Leiche verschwinden.

Und wenn jemand behauptet, einen Menschen getötet zu haben, den er nicht getötet hat, und zwar einen Menschen, von dem es heißt, daß er die freie Welt tödlich bedroht, der seit 10 Jahren gesucht wird, auf den 50 Millionen Dollar Kopfgeld ausgesetzt sind, von dem seit 10 Jahren jede Spur fehlt? Was tut dieser Nicht-Töter des Bösen, der behauptet, der Töter zu sein, um seine Nicht-Tötung zu vertuschen?

Er behauptet, er habe die Leiche verschwinden lassen.

Da es sich bei dem selbsterklärten Töter um dieselbe Person handelt, die das Kopfgeld ausgestellt hat, glaubt ihr alle Welt. Wenn ein anderer behauptete, den Bösen getötet und seine Leiche verschwinden gelassen zu haben und als Lohn die 50 Millionen Dollar Kopfgeld verlangte, würde die Welt lachen.

Mundus vult decipi.